Zeittafel
1. Zeitabschnitt: Siegerland, Bergisches Land, Strassburg und Elberfeld, 1740 bis Oktober 1778
1740, 12. September: Johann Heinrich Jung geboren im Dorf Grund, heute Teil der Stadt Hilchenbach (im Kreis Siegen-Wittgenstein) als einziges Kind des Schneiders und Dorfschullehrers Johann Helmann Jung in der Ehe mit Dorothea geb. Fischer († 1742).
1747 bis 1755: Besuch der dörflichen Grundschule und anschliessend der Lateinschule in Hilchenbach. Konfirmation; puritanisch-pietistische Erziehung durch den Vater. Starker Einfluss des Grossvaters, des Köhlers Ebert Jung. Lektüre: Bibel, Heidelberger Katechismus, fromme Lebensbeschreibungen, Geschichtswerke und Sagen. Vorliebe für Mathematik und Naturkunde; zeitweise Vermessungs-Assistent bei seinem Patenonkel, dem fürstlich nassau-oranischen Oberbergmeister J. H. Jung in Littfeld (heute Teil der Stadt Kreuztal im Kreis Siegen-Wittgenstein).
1755 bis 1763, September: Dorfschullehrer, Schneidergeselle, Landwirtschaftsgehilfe und Hauslehrer in verschiedenen Orten des Siegerlands und zuletzt im Bergischen Land.
1763, September bis 1770, August: Hauslehrer und rechte Hand im Geschäftlichen bei dem Unternehmer, Gutsbesitzer und Fernhandelskaufmann Peter Johannes Flender in Kräwinklerbrücke (heute Teil der Stadt Remscheid). Autodidaktisches Lernen auf vielen Gebieten, auch der griechischen und hebräischen Sprache.
1768: Empfang einer Niederschrift des katholischen Pfarrers Johann Baptist Molitor in Attendorn (heute Stadt im Kreis Olpe des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen) mit Heilungsanweisungen für Augenkrankheiten. Interesse an Heilkunde verstärkt sich. Aneignung der medizinischen Grundwissens anhand der verbreiteten Lehrbücher.
1770, September bis 1772, März: Medizinstudium in Strassburg. Freundschaft mit Johann Wolfgang Goethe, Bekanntschaft unter anderem mit Johann Gottfried Herder, Jakob Michael Lenz und Franz Christian Lersé. Abschlussexamen in Medizin. Dissertation im Fach Geologie/Petrographie über den Erzbergbau im Siegerland.
1771, 17. Juni: Eheschliessung mit 19jährigen Christine Heyder in Ronsdorf (heute Teil der Stadt Wuppertal).
1772, Ende März: Jung-Stilling übergibt seine Doktorarbeit dem Widmungsträger, seinem Landesherrn Kurfürst Karl Theodor von der Pfalz im Schloss zu Mannheim.
1772, Mai bis 1778, Oktober: Arzt, zunehmend auch Augenarzt und Staroperateur, in Wuppertal-Elberfeld. Die Augenbehandlungen und Staroperationen behält er zeitlebens bei. Seit 1775 ökonomische und technische Veröffentlichungen.
1773, 5. Januar: Geburt der Tochter Hanna.
1774, 26. April: Geburt des Sohnes Jakob.
1774, 22. Juli: Elberfelder Zusammenkunft mit Johann Kaspar Lavater, Johann Wolfgang Goethe, Friedrich Heinrich Jacobi, Johann Gerhard Hasenkamp, Samuel Collenbusch und anderen. Beginn der lebenslangen Freundschaft mit Lavater († 1801).
1775: Zwei Reisen nach Frankfurt zu Augenoperationen. Unterbringung in Goethes Elternhaus.
1775/76: Veröffentlichung von drei Verteidigungsschriften der christlichen Religion gegen den Berliner Aufklärer Christoph Friedrich Nicolai.
1777/78: Goethe besorgt die Veröffentlichung von Jungs-Stillings autobiographischer Erzählung “Henrich Stillings Jugend“ bei dem Verleger Decker in Berlin. Nach deren günstiger Aufnahme lässt Jung-Stilling den zweiten und dritten Teil seiner Lebensgeschichte folgen (“Jünglingsjahre“ und “Wanderschaft“). Die Lebensgeschichte von Jung-Stilling wurde in viele Sprachen übersetzt und blieb bis heute in verschiedenen Ausgaben auf dem Markt.
2. Zeitabschnitt: Kaiserslautern und Heidelberg, Oktober 1778 bis April 1787
1778, Oktober: Übertragung einer Professur für angewandte Wirtschaftswissenschaften an der Kameral Hohen Schule in (Kaisers-)Lautern. In den folgenden Jahren Abfassung von elf bezüglichen Lehrbüchern, vier Romanen und zahlreichen anderen Veröffentlichungen.
1781 bis 1784: Herausgabe der populär-aufklärerischen Zeitschrift “Der Volkslehrer“.
1781, 18. Oktober: Tod der ersten Ehefrau nach langem Siechtum.
1781: Aufnahme in die Loge “Karl August zu den drei flammenden Herzen” in Kaiserslautern, einer Tochterloge der “Karl zur Eintracht” in der Residenzstadt Mannheim. Nach dem Verbot aller Geheimgesellschaften in der Kurpfalz 1784 löst sich die Loge auf; Jung-Stilling knüpft später keine neue Verbindungen zur Freimaurerei an.
1782, 14. August: Eheschliessung mit Selma von St. George, 1786 und 1787 Geburt der Töchter Lisette und Caroline.
1784, September/Oktober: Verlegung der Kameralhochschule von Kaiserslautern an die Universität Heidelberg, Angliederung an die Philosophische Fakultät als Staatswirtschafts Hohe Schule. Abfassung zahlreicher Schriften.
1784/85: Es erscheint in zwei Bänden der Roman “Theobald oder die Schwärmer“ mit vielen autobiographischen Bezügen und entschiedener Kritik an aufspriessenden Grupperungen neben der verfassten Kirche.
1785: Ernennung zum Kurpfälzischen Hofrat, Mitglied der Kurfürstlichen Deutschen Gesellschaft in Mannheim.
1786, 7./8. November: Stark beachtete Festrede zum 400jährigen Jubiläum der Universität Heidelberg. Ehrenpromotion zum Doktor der der Weltweisheit (Philosophie).
3. Zeitabschnitt: Marburg I, April 1787 bis Juli 1794
1787, April: Berufung als Professor für Wirtschaftswissenschaften an die Universität Marburg. Zahlreiche fachbezogene und andere, zunehmend religiöse Veröffentlichungen. Fortsetzung der Augenoperationen. Vorkehrungen zur Unterbringung und Versorgung der angereisten Blinden. Lehrauftrag für operative Augenheilkunde an der Medizinischen Fakultät; eigenes Lehrbuch zur Operationstechnik.
1789: Vierter Teil der Lebensgeschichte (“Henrich Stillings häusliches Leben“). Erster Kontakt zur Herrnhuter Brüdergemeine.
1790, 23. Mai: Tod der zweiten Ehefrau.
1790, 19. November: Dritte Eheschliessung mit Elisabeth (Elise) Coing. Geburt u. a. der Kinder Friedrich 1795, Amalie 1796 und Christine 1799.
1792, 13. April: Eheschliessung der Tochter Hanna mit dem lutherischen Pfarrer Friedrich Heinrich Christian Schwarz, ab 1805 Professor in Heidelberg.
1792: Prorektor der Universität Marburg (Rektor ist formal der Landesherr).
1793: “Über den Revolutions-Geist unserer Zeit“ gegen die auch in Deutschland weit verbreitete revolutionäre Grundstimmung. Beginn einer stärkeren Beschäftigung mit der Geisterwelt.
1793/94: Abfassung des vierbändigen Romans “Das Heimweh“ mit Darstellung einer idealen christlichen Gesellschaft. Innere Wende mit der Gewissheit zur Berufung zum religiösen Schriftsteller.
4. Zeitabschnitt: Marburg II, August 1794 bis Dezember 1800
1794, ab August: Ausserordentliches Echo auf den “Heimweh“-Roman, der eine umfangreiche Korrespondenz auslöst, u. a. mit der Christentumsgesellschaft in Basel (seit Januar 1795), mit Prinz Karl von Hessen-Kassel (seit Juli 1795) und mit Karl Friedrich von Baden (seit November 1795).
1795: Beginn der Erbauungszeitschrift “Der graue Mann“ (dreissig Hefte bis 1816).
1795: “Scenen aus dem Geisterreich“, Band 1 (1801 erscheint Band 2). Bis heute ist diese Veröffentlichung neben der “Lebensgeschichte” das am meisten nachgedruckte Werk von Jung-Stilling geblieben. Sein Schutzengel Siona begleitet ihn ins Jenseits und diktiert ihm auch nach eigenem Bekunden einzelne Szenen. Übersetzung auch ins Russische und Niederländische.
1798, Herbst: Augenärztliche Reise nach Bremen.
1799: “Siegsgeschichte der christlichen Religion“, eine Auslegung der Offenbarung des Johannes.
1799, Herbst: Augenärztliche Reise nach Frankfurt und Hanau.
1800, Osterferien: Erneute Reise in den Frankfurter Raum zwecks Augenoperationen.
5. Zeitabschnitt: Marburg III, Januar 1801 bis September 1803
1801: Zunahme der augenärztlichen und der schriftstellerischen Tätigkeit und der Korrespondenz, Infolge der Kriegswirren Abnahme der Lehrtätigkeit an der Universität.
1801, 27. März bis 15. Mai: Erste Reise in die Schweiz, um dort Blinde zu operieren. 22.-24. April Aufenthalt in Basel bei der Christentumsgesellschaft.
1801, 29. April: Erste persönliche Begegnung mit Karl Friedrich von Baden in Karlsruhe.
1801, 18. September bis 3. November: Reise zu Augenkranken nach Braunschweig und Wernigerode. Schwermut.
1801, 28. Sept.: Jung-Stilling verunfallt mit seiner Kutsche nahe der Stadt Rotenburg an der Fulda und zieht sich schwere Verletzungen zu. Zeitlebens hatte er unter den Nachwehen zu leiden.
1802, März/April: Patientenreise nach Fulda, Frankfurt, Hanau und Wernigerode.
1802, 13. September bis 16. November: Zweite Reise als Augenarzt in die Schweiz. 18. September: zweites Zusammentreffen in Karlsruhe mit Karl Friedrich von Baden. 21.-30. September: Aufenthalt in Basel. 10. November: dritte Begegnung mit Karl Friedrich von Baden.
1803: Entscheidungsjahr. Die Landesregierung in Kassel ordnet die universitätsinterne Vorzensur sämtlicher von Marburger Professoren verfassten Veröffentlichungen an; der Erlass zielt ab auf die volkstümliche Schrift “Der Graue Mann” von Jung-Stilling.
1803, 3. bis 17. März: Abfassung des ersten Hefts der zweiten periodischen Volksschrift: “Der christliche Menschenfreund in Erzählungen für Bürger und Bauern“ (vier Hefte bis 1807).
1803, 25. März bis 2. Mai: Augenärztliche Reise nach Sachsen, zur Brüdergemeine in Herrnhut (Karwoche und Ostern) und in die Oberlausitz (Hin- und Rückreise über Weimar).
1803, 20. bis 23. Mai: Reise nach Kassel; erstes persönliches Zusammentreffen mit Prinz Karl von Hessen.
1803, 2. Juni: Angebot Karl Friedrich, als religiöser Schriftsteller, Augenarzt, Briefseelsorger und fürstlicher Berater nach Baden zu kommen. Karl Friedrich stellt ihm die Wahl des Wohnorts frei. Entscheidung für Heidelberg.
1803, 10. September: Abschied von Marburg.
6. Zeitabschnitt: Heidelberg, September 1803 bis Dezember 1806
1803, 17. September: Eintreffen in Heidelberg.
1803, 11. November. bis 25. Dezember: Abfassung des fünften Teils der Lebensgeschichte (“Lehr-Jahre“, 1804), der bis zum Herbst 1803 reicht; ein Gesamt- “Rückblick“ schliesst sich an.
1803/04: Wiedererrichtung der Universität Heidelberg: Mitwirkung Jung-Stillings bei den Berufungen.
1804, 3. April bis 4. Juli: Abermalige Reise zu Augenkranken nach Sachsen, Herrnhut und in die Oberlausitz, 30. Mai: Teilnahme an der Predigerkonferenz in Herrnhut.
1804, Mitte Juli: Tagesbesuche bei Karl Friedrich von Baden im Schloss Schwetzingen.
1804, Juli/August: Kuraufenthalt Karl Friedrichs und Jung-Stillings mit Frau in Baden-Baden, wie fortan alljährlich. Erste Begegnung mit Johann Peter Hebel. Entstehung der dritten Erbauungszeitschrift: “Taschenbuch für Freunde des Christenthums auf das Jahr 1805“ (zwölf Bändchen bis 1816).
1804, August / September: Augenärztliche Reise nach Stuttgart und Süddeutschland.
1805: Berufungen von Schwiegersohn Schwarz und Freund Johann Ludwig Ewald zu Theologieprofessoren in Heidelberg.
1805: Erste Verbindungen nach Russland.
1805, 5. Juni bis 21. Juli: Reise zu Augenkranken nach Augsburg und Stuttgart. Mitte Juli: vier Tage bei Karl von Hessen-Kassel in Wilhelmsbad.
1805, September: Besuche in Strassburg, im Elsass und in Karlsruhe.
1806, Februar/März: Bei Karl Friedrich im Karlsruher Schloss.
1806, Ende März: Bei Sohn Jakob und Familie in Mannheim.
1806, 23. April bis 14. Juli: Dritte Reise zu Augenpatienten in der Schweiz; 29. Juni bis 3. Juli in Basel, u. a. bei der Christentumsgesellschaft.
1806, 5./6. Juli: Bei Gottlieb Konrad Pfeffel in Colmar.
1806, 8.-11. Juli: Bei Friedrich Rudolf Saltzmann in Strassburg.
1806, August bis Oktober: Aufenthalt als Begleiter von Karl Friedrich in Baden-Baden. Jung-Stilling verfasst in Baden-Baden fast wöchentlich Predigten, um sie Karl Friedrich am Sonntagvormittag vorzulesen, anstelle eines in Baden-Baden fehlenden evangelischen Gottesdienstes; am 12. Oktober liest er eine Predigt von Johann Peter Hebel vor.
1806, 12. Juli: Das durch die napoleonischen Gebietsveränderungen vielfach vergrösserte Kurfürstentum Baden wird mit Beitritt zum Rheinbund Grossherzogtum. Der durch Heirat seines Enkels mit einer Stieftochter von Napoleon nunmehr verwandte Kurfürst Karl Friedrich rückt zum Grossherzog mit dem Titel “Königliche Hoheit” auf.
1806, 10. bis 26. November: Augenärztliche Reise nach Ludwigsburg und Stuttgart.
1806, 8. Dezember: Umsiedlung ins Karlsruher Schloss auf Wunsch Karl Friedrichs, der Jung-Stilling täglich um sich haben möchte.
7. Zeitabschnitt: Karlsruhe I, Dezember 1806 bis Juni 1811
1807, 17. Juni: Umzug der Familie von Heidelberg nach Karlsruhe in eine Mietwohnung, während Jung-Stilling weiter seine Arbeitsräume im Schloss nutzt.
1807: Schrift “Vertheidigung gegen die schweren Beschuldigungen einiger Journalisten“, die Jung-Stilling als wahnhaften Frömmler hinstellten.
1807: Jung-Stillings Freund Professor Johann Ludwig Ewald wird reformierter Kirchenrat in Karlsruhe (neben dem lutherischen Kirchenrat Johann Peter Hebel).
1808, Februar: Die prophetische Baronin Barbara Juliane von Krüdener kommt Jung-Stillings wegen nach Karlsruhe.
1808, Ostern: Es erscheint die auf Ersuchen von Karl Friedrich verfasste “Theorie der Geister=Kunde“, die einen Mittelweg zwischen zeitgenössischer verdrehter Geisterseherei und Leugnung jederart übersinnlichen Geschehens zu finden sucht. Das Buch wird sofort nach seinem Erscheinen heftig angefeindet und sein Besitz in Württemberg, in Basel und bei der Brüdergemeine verboten. Übersetzungen auch ins Englische, Schwedische, Niederländische und Französische,
1808, Anfang April: Jung-Stilling erhält den Titel “Grossherzoglich Badischer Geheimer Hofrat”.
1808: Beginn der vierten Volkszeitschrift: “Des christlichen Menschenfreunds Biblische Erzählungen“ (vierzehn Hefte bis 1816).
1808, 8. bis 12. August: Besuche im Elsass bei Frau von Krüdener in Markirch sowie bei Johann Friedrich Oberlin in Waldersbach im Steintal und bei Friedrich Rudolf Saltzmann in Strassburg.
1809: Die “Apologie der Theorie der Geisterkunde“ stellt missverständliche Aussagen der “Theorie der Geister=Kunde” ins rechte Licht und widerlegt allerlei Einwände gegen Jung-Stillings Auffassung vom Jenseits.
1810, Januar: Jung-Stilling klagt über abnehmende Lebenskraft bei sich, die mehr und mehr zutage tretende Geistesschwäche bei Karl Friedrichs, die teure Lebenshaltung in der Residenzstadt Karlsruhe sowie über die schweren krankheitsbedingten Belastungen seiner Frau.
1810: Die kurländische Gemahlin eines französischen Emigranten. Amalie von Graimberg, gründet in Karlsruhe ein höheres Töchter-Institut, an dem Jung-Stillings Töchter Amalie und Christine erzogen werden und an dem Jung-Stilling (Naturkunde) und Kirchenrat Ewald unterrichten; wohltuende Freundschaft der Familien Jung, Ewald und Graimberg.
1810, Mai/Juni: Patienten- und Kurreise mit Ehefrau ins Elsass. Besuche bei Johann Friedrich Oberlin und Friedrich Rudolf Saltzmann.
1811, 10. Juni: Grossherzog Karl Friedrich von Baden stirbt. Nachfolger wird sein mit Stephanie Napoleon vermählter Enkel Karl.
8. Zeitabschnitt: Karlsruhe II, Juni 1811 bis Februar 1817
1811, Ende Juni: Jung-Stilling muss aus dem Schloss ausziehen und übersiedelt mit seiner Familie in eine Mietwohnung in Karlsruhe.
1811: Die “Antwort durch Wahrheit in Liebe auf die an mich gerichteten Briefe des Herrn Professor Sulzers in Konstanz über Katholicismus und Protestantismus“ geht auf das Angebot ein, Jung-Stilling als Reformierter möge in die Katholische Kirche eintreten, der er ja in vielem nahestehe.
1812: Beginn der Freundschaft mit dem 43 Jahre jüngeren Dichter Max von Schenkendorf.
1814, Anfang März: Audienz Jung-Stillings bei der russischen Zarin Elisabeth (einer geborenen badischen Prinzessin) im Schloss zu Bruchsal.
1814, 9./10. Juli: Audienz bei Zar Alexander I. im Bruchsaler Schloss. In der Folge erhält Jung-Stilling wiederholt vom Zarenhof Geldzuwendungen zur Schuldentilgung.
1814/15: Er erscheinen die “Erzählungen, von Heinrich Jung gen. Stilling“, hrsg. von Kirchenrat Johann Ludwig Ewald.
1815, 12. September: 75. Geburtstag. 19. November: Silberhochzeit.
1815, 3. Oktober: Johann Wolfgang Goethe besucht Jung-Stilling in Karlsruhe.
1815/16, Winter: Beginn fortschreitender Ermattung von Jung-Stilling und zunehmender Leidensdruck bei seiner Frau.
1816, Sommer: Besuche bei den Kinderfamilien in Heidelberg und in Rastatt. Operationen an siebzehn Starblinden.
1816/17, Winter: Bettlägerigkeit. Abfassung des Fragment gebliebenen sechsten Teils der Lebensgeschichte.
1817, 22. März: Jung-Stillings Ehefrau Elise stirbt.
1817, 2. April: Jung-Stilling stirbt. Beerdigung am 6. April (Ostersonntag). Über sein Lebensende berichten Schwiegersohn Professor Schwarz, Enkel Dr. Wilhelm Schwarz und sein Freund Kirchenrat Johann Ludwig Ewald.
1817, Juli/August: “Heinrich Stillings Alter“, sechster. Band der Lebensgeschichte, fragmentarisch und posthum herausgegeben vom Enkel Wilhelm Schwarz, mit einem Nachwort von Schwiegersohn Schwarz.